Entlassung von Huub Stevens: Schaaaaaaaaaaalke, null Verstand
Es gibt Vereine, die eigentlich alles mitbringen, um über Dauer eine erfolgreiche Rolle im nationalen und internationalen Fußball zu spielen. Hier zu gehört auf dem Papier auch der FC Schalke 04.
Anspruch und Handeln klaffen auseinander
Doch gerade bei den Königsblauen klafft zwischen Potenzial und Anspruch einerseits sowie Verhalten und Handeln andererseits eine große, große Lücke. Gut, die Mannschaft hat unter Huub Stevens die letzten sechs Punktspiele nicht gewonnen. Doch gleichzeitig ist sie als Gruppenerster in der Champions League in die nächste Runde eingezogen und hat dabei unter anderem den FC Arsenal sowie den französischen Meister Montpellier hinter sich gelassen. Außerdem ist sie weiterhin im DFB-Pokal vertreten und hat im morgigen Spiel gegen Mainz 05 gute Aussichten, auch hier im neuen Jahr weiter vertreten zu sein. Huub Stevens kann also in dieser Saison einige Erfolge vorweisen. Nicht zu vergessen, dass er in der Vorsaison die Knappen auf einen Champions League Platz geführt hat, was den Gelsenkirchenern vor der Spielzeit nur kühnste Optimisten oder weiß-blaue Brillenträger zugetraut hatten.
Mächtige Meinungsmacher in Aufsichtsrat und Vorstand
Doch das hat die Verantwortlichen des Ruhrgebiet-Clubs nicht davon abgehalten, die Nerven zu verlieren und den Holländer nach der 1:3-Niederlage gegen Freiburg vor die Tür zu setzen. Horst Heldt kann dabei weniger als Schuldiger ausgemacht werden, er wirkt eher wie eine Marionette seiner Vorstandskollegen und des Aufsichtsrat. Und hier haben mit “Wurstfachverkäufer” Clemens Tönnies (Aufsichtsrat) und Peter Peters (Vorstand) Leute Gewicht, die fast immer wieder durch kurzfristige, affektgesteuerte Maßnahmen auffallen anstatt durch langfristige Vision und strategisch nachvollziehbares Handeln. Ob sie auch im Fall Stevens die treibenden Kräfte hinter dessen Entlassung waren? Belegt ist dies nicht, vorstellbar ist es dafür um so mehr.
Vereinsführung nach Gutsherrenart
Bleibt zu konstatieren, dass es für Stevens nicht gereicht hat, die Mannschaft über Monate an ihrem oberen Leistungslimit spielen zu lassen. Und dass sich auf Schalke immer noch nichts geändert hat: der Verein wirkt wie eh und je nach Gutsherrenart geführt, beeinflusst durch die Launen weniger mächtiger Verantwortlicher. “Armes Schalke”, möchte man rufen, “Du hast eigentlich etwas besseres verdient”.
Bis vor kurzem hat Schalke eher über dem eigenen Leistungsniveau gespielt, was sicherlich ein Verdienst von Stevens ist.
Wenn die Vereinsführung von Schalke auch in Zukunft eine so kurze Zündschnur haben sollte, wird kein Trainer der Welt dort kontinuierlich etwas aufbauen können. Ein gutes Vorbild wäre hier Werder Bremen. Als HSV-Fan sollte ich bei diesem Thema allerdings besser die Klappe halten, was ich hiermit auch tue…