Nati-Trainer: Entweder wird es Marcel Koller oder man kriegt den Koller
“Der Ball liegt nun bei Marcel Koller”, sagt Peter Gilliéron, Präsident des Schweizerischen Fussball-Verbandes (SFV). Dieser aber pokert: Bleibt er Ösi-Trainer oder übernimmt er die Nati nach der WM 2014? Die Nachfolge-Suche von Ottmar Hitzfeld erinnert an legendäre Ski-Rennen in den 80er-Jahren.
Der Rücktritt war keine Überraschung. Der Zeitpunkt der Ankündigung, nur zwei Tage nach dem Sieg im letzten WM-Qualifikationsspiel zwischen der Schweiz und Slowenien, allerdings schon: Hitzfeld geht nach der WM im kommenden Jahr in den Ruhestand. Und gewährte niemandem Einblick in seine persönlichen Pläne. Der BLICK titelte nach der Entscheidung: “Es war wegen der Liebe!” (O-Ton Hitzfeld: “Die Liebe und Dankbarkeit meiner Familie gegenüber war sicher ein ganz wichtiger Faktor”).
Jetzt geht es um die Nachfolge für den Posten als Nati-Trainer. Und hier hat sich der SFV festgelegt: Marcel Koller soll es werden! Der 52jährige Zürcher, der zwischen 2003 und 2009 in der Bundesliga bei Köln und Bochum engagiert war, ist der Wunschkandidat. Doch auch der ÖFB, der Ösi-Verband, möchte ihn bzw. den bis Ende Jahr gültigen Vertrag verlängern. Nun aber kippt die Stimmung: Denn die österreichischen Medien prügeln zümftig auf Koller ein. “Die Liebe zu Österreich ist längst abgekühlt – es ist Verrat!”, titelte eine Zeitung. Seit mehreren Monaten möchte der ÖFB mit Koller verlängern. Dieser aber pokert. Sein Berater hat in den letzten Wochen in halb Europa den Trainer feilgeboten. Und nun kam die Vakanz aus der Heimat. Pikant bei dieser Nachfolgelösung: Hitzfeld kassierte als Nati-Trainer weit über 2 MCHF Gesamt-Gehalt pro Jahr, was aber der Verband für einen Nachfolger nicht mehr bereit ist zu bezahlen. Koller und sein Berater wittern aber genau hier ihre Chance und fordern massiv mehr Geld, als was der Trainer bei den östlichen Nachbarn verdient hat. Wer gewinnt das Rennen um Koller – Österreich oder die Schweiz: Es ist wie bei einem spannenden Ski-Rennen in den 80er Jahren.
Die Überschrift hätte auch der Kicker nicht besser machen können