Von der Konstanten zur Variablen: Thomas Schaaf als ewiger Trainerkandidat
14 Jahre war er Trainer beim SV Werder Bremen, mehr als 40 Jahre aktiv im Verein – Thomas Schaaf hat zwischen 1972 und 2013 an der Weser eine Konstanz vorgelebt, die annähernd einmalig im Fußballgeschäft sein dürfte. Dann endete die gemeinsame Geschichte im letzten Jahr, und eigentlich hätte es seitdem ruhig um ihn werden können. Doch da ist ja noch die Bundesligagerüchteküche, gerne auch Trainerkarussell genannt. Und genau hier ist, ob er es möchte oder nicht, Thomas Schaaf nun ein fester Bestandteil der durch Dritte/Vierte/Fünfte kolportierten Halbwahrheiten und Spekulationen geworden.
Wo immer auch in letzter Zeit “die Reißleine gezogen wurde,” die Wege sich “einvernehmlich trennten” oder aber ein Trainer öffentlich angezählt wurde, fiel mindestens ein Name: Schaaf. Ohne, dass auch nur im Entferntesten etwas daraus geworden ist. Nun ist er nicht mehr ewiger Trainer, sondern ewiger Trainerkandidat – der Versuch einer Zusammenfassung:
Oktober 2013: Ein neuer Trainer wird in Nürnberg über den Christkindlmarkt schlendern, Schaaf ist “Retter”-Kandidat. Ergebnis: Holland hilft, Gertjan Verbeek kommt.
Dezember 2013: Jens Keller wird vermeintlich demnächst entlassen, der Vertrag mit Thomas Schaaf ist “schon fertig”. Ergebnis: Keller bleibt.
Dezember 2013: Hannover 96 entlässt Mirko Slomka, kurze Zeit später “sagt Thomas Schaaf ab”. Ergebnis: Tayfun Korkut wird neuer Trainer bei 96.
Februar 2014: Der Hamburger SV sucht mal wieder nach einem neuen Trainer. Da Quälix nicht kann/möchte, soll es entweder “Slomka oder Schaaf” werden. Ergebnis: Mirko Slomka fühlt jetzt beim HSV den Spielern auf den Zahn.
März 2014: Bei der Stuttgarter Trainersuche war Schaaf zwar scheinbar nie wirklich ein Kandidat, aber den Namen kann man ja trotzdem mal in den Ring werfen. Ergebnis: Die Null muss stehen, Huub Stevens übernimmt.
April 2014: Sami Hyypiä wird vom Training der Bayer-Werkself entbunden, Lewandowski übernimmt interimig, ab der nächsten Saison soll es Schaaf richten. Ergebnis: Unbekannt…
…aber irgendwie vorhersehbar – und zunehmend langweilig und witzlos. Fragen Sie mal Lothar Matthäus, wie sich das anfühlt, wenn man überall reinspekuliert, aber nirgendwo genommen wird. Das hat Thomas Schaaf wirklich nicht verdient.
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