Sensation! Da ist einer 16 Jahre alt, debütiert in Real Madrids Profimannschaft und schon schreibt er ein Buch über sich. Der Junge muss bekloppt sein!

Nein, ganz so ist es wohl nicht gelaufen.

Martin Ødegaard, der Junge aus Drammen aus einer bekanntermaßen sehr bodenständigen Familie hat damit nach eigener Aussage gar nichts zu tun. In einem Interview im Rahmen eines Treffens mit der norwegischen Nationalmannschaft wird er auch zu „seinem“ neuen Buch befragt:

„Ja, er hab davon auch gehört, nur leider nie mit dem Autor des Buches ein einziges Wort gewechselt.“

Wie das geht, kann man sich fragen und fragten sich dann auch die Journalisten, die darauf den Autor des Buches kontaktierten. Der dänische Journalist Michael Qureshi hat das Buch für den norwegischen Verlag Publicom verfasst. Seine Kompetenz: Er war für die Berichterstattung von Real Madrid verantwortlich, als dort der Däne Thomas Gravesen spielte. Ja genau, das ist lange, lange her (2005 – 2006).

Qureshi hat in dem Buch eine Aussage von Chirstiano Ronaldo und eine von Florentino Perez verarbeitet, ansonsten sein Buch mit dem gefüllt, was er sonst so wusste, ohne direkt mit Martin Ødegaard zu sprechen.

„Es war schwer, mit Familie Ødegaard in Kontakt zu kommen“, so die ziemlich dünne Entschuldigung, denn laut Aussagen des Vaters und Managers von Ødegaard hatte der Verlag direkten Kontakt zu der Familie um Weihnachten als es um ein anderes Buchprojekt ging, auf welches die Familie aber verzichten wollte. „Die Jungs haben meine private Handynummer seit dieser Aktion“ so der Vater, Kontakt hat aber niemand aufgenommen.

Hier ging es offensichtlich nicht um das Verfassen eines guten Buchs, sondern nur darum, ein Stück vom „Filet“  Martin Ødegaard zu bekommen und sich egal auf welche Art damit zu bereichern. Ob es Leser geben wird? Die Frage braucht man sich nach der Euphorie um Fifty Shades of Grey wohl nicht mehr zu stellen. Spätestens wenn es ein Hörbuch gibt, wird es Käufer geben.

Unsere Empfehlung: Nicht kaufen!