Sieben Lehren des 4. Spieltags

Flo 14. September 2015
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Auch heute stehen wir wieder auf den Schultern der rhetorischen Fußballgiganten, um ein wenig vom Wochenende zu lernen:

1. “Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten”: Eigentlich darf man Sepp Herberger ja nicht widersprechen, aber in Hoffenheim wäre etwas mehr Skepsis bezüglich der Aussagen der Trainerlegende wahrscheinlich gut gewesen. So wartete man auf den pünktlichen Abpfiff, übersah einen älteren Herren mit der Rückennummer 14 und schon war das Spiel verloren.

2. “Drei Ecken, ein Elfer”: Gilt vielleicht auf den Bolzplätzen der Republik, in der Bundesliga heisst es eher “Ein Meier, drei Hütten”. Da mag alle Welt vom Fließband-Müller sprechen, drei Tore beim Kaltstart machen dem Alex M. so schnell niemand nach.

3. “Ich würde am liebsten zu Hause die Rollläden runterlassen, aus der Konservendose essen und mit einem Sack über dem Kopf Feldwege laufen”: Was Rainer Calmund macht, kann Hannovers Felipe schon lange. Gerüchteweise wurde er am Samstagabend im Hannoverschen Hauptbahnhof beim Kauf einer Dose Ravioli gesichtet, seitdem verliert sich die Spur. Was für ein Spiel für den Innenverteidiger, der jetzt wahrscheinlich gut vor dem Dauerregen geschützt durch die Eilenriede schlendert.

4. “Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift”: Und Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichterassistent hektisch der Oma mit der Fahne winken möchte und der Schiri denkt, dass ein Foul angezeigt wird. Den Kaiser Franz hat das Last Minute-Geschenk von Knut Kircher sicherlich gefreut, und der Schiedsrichter hat sich auch lobenswerterweise für den Fehlpfiff des Monats klar entschuldigt, aber dennoch scheint der Bayerndusel wieder durch die Allianzarena zu geistern.

5. “Das ist eine Deprimierung”: Auch Andreas Möller wird den Fehlstartern aus Stuttgart und Mönchengladbach nicht wirklich weiterhelfen können, aber immerhin in griffige Worte gepackt hat er das, was da gerade in den Nullpunkteköpfen vor sich gehen wird. Was man auch macht, nichts funktioniert. Einfach degradierend.

6. “Eines steht fest: Bis Weihnachten ist die Meisterschaft noch nicht entschieden”: In Dortmund gespielt hat Neutänzer Mario Basler nie, aber was da gerade beim BVB abgeht, könnte die Liga ja in der Tat wieder etwas spannender machen. Vielleicht dauert es ja dieses Jahr sogar bis nach Ostern, ehe die Bayern wieder Meister sind. Quasi Spannung bis zur letzten Minute, der neutrale Beobachter freut sich.

7. “Entweder ich schaffe Schalke oder Schalke schafft mich!”: Hoppala, wird das etwa was mit Gelsenkirchen und Breitenreiter? Ein solider Start in die Saison, strukturierter Fußball, und auch Rückschläge wie ein verschossener Elfmeter in der 4. Minute werden von der Mannschaft gut verkraftet. Dazu kaum pfeifende Fans, ein erschreckend ruhiges Umfeld –  ist das wirklich Schalke? Augenreiben und abwarten.