Sieben Lehren des 34. Spieltags
Letzter Spieltag. Es ist an der Zeit, sich von der Saison 2015/16 zu verabschieden. Zumindest, wenn man nicht aus Frankfurt kommt. Weitere Abschiede des Wochenendes:
1. In München: Pfiat di, Pep.
2. In Stuttgart: Adé, VfB.
3. In Gelsenkirchen: Tschüss, Schalke-Trainer Nr. 284.
4. In Hannover: Auf Wiedersehen Bundesliga, bis nächstes Jahr (Oder das Jahr darauf. Oder darauf. Egal, spätestens 2026. Oder so.).
5. In Mainz: Ciao, Christian Heidel.
6. In Darmstadt: So long, Sandro und Sailer (Stellvertretend für die 503 Zu- und Abgänge, die jetzt ligaweit anstehen).
7. In Augsburg: Au revoir, Markus a.k.a. Nr. 285.
Halloaha,
– wasndasfürnGruß, Halloaha??? Rutschte mir irgendwie durch, wie ein Freistoß gegen Ron-Robert Zieler – wirklich schöne Zusammenfassung zum letzten Spieltag!
Wobei ich echt hoffte, der Goalgetter vom Böllenfalltor (mal ehrlich, einer der schönsten Stadionnamen ever, oder?) bleibt bei Catenaccio Darmstadt. Heißt es nicht: einmal Wagner, immer Wagner? Das war so ein schöner Gegensatz: Mannschaftlicher Fußball wie mit italienischem Beton gemauert, und vorne drin so ein genialer no-name-Torjäger mit Ibrahimovic-Gedächtnisbärtchen.
Der Wechselzirkus geht mir jeden Sommer aufs Gemüt. Auch der HSV will mal wieder dank Sponsor 730 Quadrillionen ausgeben, um die marode Spielerdecke des Dinos um reale 1,6 Millionen Marktwert zu verschlimmbessern. Nur, damit ich wieder eine Hinserie brauche, um mir all die neuen Namen zu merken. Übrigens (und sorry VFL Wolfsburg), Draxler z.B. ist und bleibt für mich ein Schalker. Das nur am Rande.
– Wieso findet man bei den Stehplatzhelden nichts zur EM? Oder bin ich nur mal wieder zu blöd? Der Löwinator hat heute wieder zugeschlagen. Und die beste für ihn passende Truppe zusammengestellt. Poldi, Götze, Schürrle und ein paar andere werden schon lange nicht mehr nach Leistung einbestellt, sondern nach Löwscher Schullandheimzugehörigkeit. Oder? Man wird das Gefühl nicht los, dass Leute wie Huth oder Schmelzer tatsächlich keine Chance haben, völlig egal, wie überragend sie ihre Saison runterspulen. Der Nationalmannschaftsapparat, angeführt vom Meister Propper Oliver Bierhoff, verträgt einfach keine Pokerspieler und Geldbeutelvergesser wie Max Kruse. Kann das sein? Und wer würde bestreiten, dass Harmonie etwas Positives ist? Solange sie niemanden einschläfert und das deutsche Mittelfeld kreativ bleibt, who cares. Soll Jogi doch seine gemäßigte Autokratie und Nivea-Kompatibilität weiter pflegen, solange Sternstunden wie der Brasilien-Trip dabei herausspringen.
G r u ß aus dem Nationalspieler-freien Stadtstaat Hamburg
Henner B.