Top EM 2016 Fanartikel: Original Jogi Löw Perücke jetzt bestellen

Stellt euch vor: Ihr sitzt im Stadion bei der EM 2016, ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft, neben euch eure Weggefährten aus der Heimat und die Frisur? Sitzt bei allen. Und ist auch vollkommen gleich! Jogi-Style, dicht wie ein brasilianischer Urwald, schwarz wie die Nacht, außen leicht durchsetzt von zarten Silberstreifen, als ob sie die große Hoffnung auf den ersten EM-Titel seit 1996 symbolisieren wollten.

Mit unserer selbst entwickelten und in diesem Jahr auf den Markt gebrachten Jogi Löw Perücke könnt ihr genau das wahr machen. Schon beim Karneval ist das ein oder andere Modell durch Köln oder Düsseldorf gerockt und jetzt ist Zeit für die große Tour durch Frankreich. Wer mit Hemd, Schal und Sonnenbrille den kompletten Jogi geben will, findet in unserem Karnevals-Artikel zur Jogi Löw Perücke passende Tipps zur Schal-Wicklung und zum sonstigen Styling.

Unser kleiner Traum für die Euro 2016 ist ein Bild von 5 oder mehr Jungs oder Mädels verkleidet als Jogi Löw nebeneinander auf der Tribüne. Wenn ihr diesen Style wählt, dürften euch die Fernsehbilder sicher sein.

Hier könnt ihr die original Jogi Löw Perücke direkt bestellen (Lieferzeit: 3 Tage):

“Stop it, Chirac!“ Ein Protest mit Folgen

In Deutschland regierte noch Helmut Kohl. In der Schweiz führte als letzter Kanton Appenzell Innerrhoden gerade erst das Frauenstimmrecht ein. Und in Schweden sorgte eine Protest-Aktion der Schweizer Fussball Nationalmannschaft weltweit für Schlagzeilen. Ab sofort wurden ähnliche Kundgebungen von der UEFA hart bestraft.
Es war eine mit Spannung erwartete Partie, die angesetzt war im Ullevi in Göteborg. Haargenau 20 Jahren ist es her: Am 6. September 1995 trafen Schweden und Schweiz in der Qualifikation zur EM aufeinander. Bei den Schweden spielten noch Topstars wie Tomas Brolin oder Martin Dahlin mit, die mit ihrer Mannschaft ein Jahr davor WM-Dritte wurden. Die Schweizer Mannschaft ebenfalls im Hoch – hatte sie doch 1994 zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder an einem grossen Turnier teilgenommen und war auch zu diesem Zeitpunkt auf dem besten Weg, sich  für die EM 1996 zu qualifizieren.
Ohne Titel
Die Sonne stand noch hoch über dem Stadion, als die beiden Mannschaften auf das Feld kamen. Dann geschah etwas  Ungewöhnliches: Während aus den Lautsprechern die Nationalhymnen schepperten, rollten die Schweizer Spieler ein Laken aus mit der Schrift „Stop It, Chirac!“. Es war ein Protestzeichen gegen den französischen Präsidenten, der in diesen Tagen zu Testzwecken Atombomben auf dem Mururoa-Atoll zünden liess.

1994sutter-141464ec7f9588777eead8beaa305bb3Der damalige Bundesliga-Profi Alain Sutter (FC Bayern, SC Freiburg) wird im Zusammenhang mit der historischen Protestaktion häufig als Anführer genannt, dabei war es die ganze Mannschaft, die ein Zeichen setzen wollte. Jemand aus dem Betreuerstab habe ein Leinentuch und Spraydosen organisiert. “Ich habe das Teil schließlich mit aufs Feld genommen, und als die ersten Töne unserer Nationalhymne erklangen, habe ich mit den Kollegen das Laken entrollt“, sagte Sutter viel später der 11Freunde. “Das war absolut spontan und eine gemeinsame Aktion, alleine hätte ich das nie im Leben gemacht. Später hat man uns immer Naivität vorgeworfen, aber wir waren uns damals durchaus der öffentlichen Wirkung bewusst. Es ging vielmehr darum, unsere Haltung zu zeigen, als darum, irgendeinen Effekt zu erzielen.”

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Das Spielergebnis (0:0) ging schnell vergessen, der mutige Protest der Schweizer hingegen hatte aber Folgen – nicht direkt für Spieler oder die Mannschaft. Denn die Aktion stiess bei der breiten Bevölkerung und in den Medien auf Zustimmung. Deswegen verzichteten die nationalen oder europäischen Verbände auf eine Bestrafung. Doch die UEFA erliess aus Angst, ähnliche Aktionen könnten sich wiederholen, ein hartes Verbot für politische Kundgebungen. Und dies zeigte bis heute Wirkung. Schade eigentlich. Vielleicht wäre es gerade in diesen Tagen wieder mal an der Zeit für eine ähnliche Protest-Überraschung wie damals vor 20 Jahren.

Lienen Trainer beim FC St. Pauli – Präsident ruft Klassenkampf aus

Laut kicker ein Paukenschlag: Ewald Lienen wird neuer Trainer des FC St. Pauli! Noch schöner ist allerdings die entsprechende Meldung auf transfermarkt.de, die den St. Pauli Präsidenten Göttlich wie folgt zitiert:

“Er ist bestens vorbereitet für die Aufgabe und bringt die nötige Erfahrung mit, um den Klassenkampf mit der Mannschaft erfolgreich zu bestehen.”

Wenn man fußballerische Ziele auf dem Kiez nun tatsächlich ad acta legt und es nur noch um den Sieg der Arbeiterklasse geht, scheint Lienen als alter Rebell wirklich die richtige Wahl zu sein. Vielleicht wollte der St. Pauli Chef aber auch einfach nur den unglücklichen Begriff “Abstiegskampf” vermeiden, denn man kämpft ja nicht um sondern gegen den Abstieg…

Insofern kann man dem FC St. Pauli nur noch viel Glück im Kampf um den Klassenerhalt wünschen.

Lienen St Pauli

Wanted (dead or alive): Frank Böse

Es war die Zeit als Helmut Kohl noch als Bundeskanzler regierte und Jacques Chirac mit Atomtests im Südpazifik für Schlagzeilen sorgte. Die Dreipunkteregel wurde zum ersten Mal angewandt in der Bundesliga. Und beim FC St. Pauli saß ein Torwart namens Frank Böse auf der Ersatzbank.

Über den Mann ist wenig bekannt. Wikipedia schenkt ihm nur knapp ein Dutzend Zeilen. Den Durchbruch als Profi hat er offenbar nie geschafft. Auf der Rückseite seiner Autogrammkarte sind ein paar Hinweise. Hobbys: Tennis und Bowling. Persönliches Lebensziel: gesund bleiben und zwei Kinder mit meiner Frau Kirsten bekommen. Sportliche Ziele: Klassenerhalt und Stammplatzergattern. Sportliche Vorbilder: Boris Becker.

Nun, das sportliche Ziel hatte Frank Böse in der Saison 1995/1995 mit St. Pauli erreicht, allerdings hat Frank Böse kaum gespielt. Ob er Bobbele immer noch nacheifert, wissen wir nicht. Ebenenso wenig, ob es mit seinem Kinderwunsch geklappt hat. Denn die Presseabteilung des FC St. Pauli hat auf die Anfrage der Stehplatzhelden nicht reagiert. Wir hätten gerne mehr erfahren, wie sich der weitere Lebensweg von Frank Böse entwickelt hat.

Unbestritten einmalig ist aber seine Matte: Klassisch wie in den 80ern, schön fönfrisiert die Haarpracht. Dazu die langen Ohren, die wie Hörner bei einem Teufelchen hochstehen. Melden Sie sich, Frank Böse, wenn Sie diesen Eintrag lesen. Wir machen gerne ein Kurzinterview mit Ihnen. Und grüssen Sie ihre liebe Frau Kirsten.

 

Haare gefärbt: Peter Neururer und die buntesten Frisuren der Bundesliga

Peter Neururer mit gefärbten Haaren in blau weiß

Peter Neururer am 14. Mai 2013

Mit vier Siegen in Folge und 8:1 Toren rettete Peter Neurer den VfL Bochum kurz vor Saisonende vor dem Abstieg in die 3. Liga. Er hatte selbst fast nicht mehr mit einem Comeback auf dem Trainerstuhl gerechnet, wie seine kürzlich veröffentlichte Biografie vermuten lässt.

An den Klassenerhalt hat er beim Amtsantritt beim VfL Bochum sicher geglaubt, ansonsten hätte er die Mannschaft nicht zu diesem Endspurt motivieren können. Trotzdem wettete er, im Falle des Klassenerhalts seine Haare in den Vereinsfarben weiß und blau zu färben. Diese Wette löste er gestern Abend in der “11-Freunde Bar” in Essen ein. Grund genug an die schönsten Haar-Färbungen der Bundesliga von Marcelinho, Stefan Effenberg und Abel Xavier zu erinnern:

 

Marcelinho mit gefärbten Haaren

Marcelinho 2005 bei Hertha BSC in belgischen Farben (sollte es schwarz-rot-gold werden?)

Stefan Effenberg mit Tiger-Frisur

Stefan Effenberg zeigte 1994 den Tiger

Abel Xavier Frisur

Gesamtkunstwerk Abel Xavier 2004 bei Hannover 96

Gladbacher Fohlen-Schweif aus den 70ern

Gladbach-Kutte

Gladbach-Kutte

Dieses schöne Exemplar war schon in Netzer-Zeiten dabei.

Abgeschorene wachsen länger. Der Schnurri ist wieder da.

In der Bundesliga bahnt sich das Comeback des Jahres an. Nachdem mit Ende der Achtziger (die in einigen Gebieten eher bis 1998 dauerten) nicht nur der VoKuHiLa aus deutschen Stadien verschwand, sondern auch der gute alte Bröselbesen, feiert Letzterer nun eine geradezu virale Auferstehung.

Barnetta P.I.

Das prominenteste, und wohl auch spektakulärste Beispiel ist dabei ohne jeden Zweifel Schalkes Tranquillo Barnetta, der scheinbar seine wenigen Einsatzminuten in Gelsenkirchen nutzt, um sich auf das Casting des (sicherlich irgendwann anstehenden) Magnum-Reboots vorzubereiten. Im Fall von Barnetta muss der Vollständigkeit halber angemerkt werden, dass der Schweizer im vergangenen Monat an der gemeinnützigen Aktion Movember teilgenommen hat, bei der die Schnurris (engl. Moustache) im November auf Prostatakrebs aufmerksam machen sollen. Aber wie mit der Abzugsfähigkeit von Spenden bei der Steuererklärung scheint dennoch der Gedanke naheliegend, dass hier das Gemeinnützige mit dem Nützlichen verbunden wurde. Denn das Phänomen Schneuz  greift um sich, wie die immer wieder erschreckend gut informierten “Journalisten” von der Bild heute ans Licht brachten – selbst Diego lässt sich nun die Oberlippe haarig wärmen. Insofern: Gut rasiert war vorgestern, der ironische Hipsterschnauzer gestern, es lebe der fußballspielende Oberlippenbart!

Jörg Schmadtke. Torwart. Sportdirektor. Beweis, dass Haarausfall ein Segen sein kann.

Jörg Schmadtke im Trikot von DüsseldorfUnd wieder einmal gilt es, in die haarigen Untiefen des Fußballs hinabzusteigen. Und was bietet sich da mehr an als ein Ausflug in die 1980er Jahre. Die letzten Jahre der Bonner Republik. Die Hochphase des Synthiepop. Und eben auch die Blütezeit des geschmacklich zweifelhaft gestalteten Haupthaars. Im konkreten Fall des aus modischer Sicht mittlerweile segnungsreich von Haarausfall betroffenen Jörg Schmadtke kommt das ganze dann aber auch gleich als Gesamtkunstwerk. Denn dieses beachtliche Exemplar der Spezies Minipli wird durch das wahrscheinlich, nun ja, interessanteste Trikot flankiert, das jemals zwischen zwei (damals wahrscheinlich durchaus noch hölzernen) Pfosten stand. Fiese Frise, fiese Farben, fieser Kragen. In unseren durchgestylten Zeiten ist dann auch kaum zu glauben, dass dieses zumindest ästhetische Übelkeit auslösende Ensemble aus Lockenpracht und Konträrfarben für einen Lebensmittelkonzern werben sollte. Und trotzdem: Irgendwie schade, dass diese wenig geschmackssicheren Zeiten vorbei sind und Menschen wie Herr Schmadtke nur noch durch seriöse Arbeit und unterhaltsame Interviews auffallen. Aber wir haben ja noch CR7. Jede Zeit bekommt die Fußballer, die sie verdient.

Fiese Friese – Vokuhila ohne Schnurri

Bei unserer letzten Expedition ins Reich der Menschen, Tiere, Sensationen ist uns erneut ein Prachtexemplar der schon letzt als ausgestorben erachteten Kickermatte begegnet. Getragen von einem HSV-Fan, gewisse Ähnlichkeiten mit Ralf Richter sind nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn es sich in diesem Fall  nicht um eine lupenreine Vokuhila-Frisur á la Mike Werner, sondern eher die Variante Miroslav Penner handelt, so kommt sie ihren Vorbildern doch sehr nahe.

 

VOKUHILA

VOKUHILA wie aus dem Bilderbuch: Ralle, bist Du's?

Trotz des fehlenden, das Gesamtbild abrundenden Oberlippenbarts eine durchaus gelungene Persiflage eines Fußballfans der achtziger Jahre. Deshalb gibt’s von den Stehplatzhelden fast die volle Hand – 4 von 5 Sternen:
Bewertung der StehplatzheldenBewertung der StehplatzheldenBewertung der StehplatzheldenBewertung der StehplatzheldenStehplatzhelden Bewertung GRAU

Der Pudel vs. Mike Werner Frisur – even better than the real thing?

Die holländischen Kollegen von doordebeenen.nl melden Erstaunliches: Die legendäre Matte von Mike Werner soll noch getoppt worden sein. Schwer vorstellbar. Dennoch zeigen sie einen Blick wahrer Entschlossenheit, flankiert mit einem wahren Kunstwerk moderner Lockenstabtechnik.

Hier kommt Miroslav Penner

Und selbst der Name muss sich nicht vor einem Mike Werner verstecken. Das Gesamtkunstwerk ist fast schon zu schön, um wahr zu sein. Hier kommt Miroslav Penner:

Mehr Pudel- als Dackelblick.